Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor ist erfolgskritisch für Entwicklung von Smart Cities
Veröffentlicht am 13th Jul 2015
Die größten Hindernisse für die Entwicklung intelligenter Städte in Europa sind Finanzierungs- und Investitionslücken. Das ist das Ergebnis einer weiteren Studie der internationalen Kanzlei Osborne Clarke zur ‘Finanzierung der Kommerzialisierung intelligenter Technologien‘. Befragt wurden sieben Entscheidungsträger aus dem Smart City-Sektor. Die Studie zeigt Strategien für die Etablierung intelligenter Technologien und Realisierung von Smart Cities auf.
Innovative Lösungen erforderlich, aber selten angewendet
Städte brauchen innovative Lösungen, um die langfristigen Herausforderungen bewältigen zu können, die sich aus der Urbanisierung ergeben. Gegenwärtig gibt es jedoch nur vereinzelte praktische Beispiele. Lediglich 14 Prozent der europäischen Städte mit über 100.000 Einwoh-nern haben eine Smart City-Initiative in die Wege geleitet.
Die Umfrageergebnisse verdeutlichen eine Reihe grundlegender Herausforderungen für die Entwicklung intelligenter Städte. Finanzierungs- und Investitionslücken sind dabei die am häu-figsten genannten Hindernisse, gefolgt von der Notwendigkeit Öffentlich-Privater Partnerschaf-ten. Überraschenderweise ist jedoch ausreichend Förderkapital vorhanden. 2014 investierten Risikokapitalgeber und private Anleger insgesamt US$129 Mio. in Smart City- Initiativen. 2009 betrug die Investitionssumme US$78 Mio. Oft fehlt aber jungen Unternehmen Geld, um ihre Produkte zur Marktreife zu bringen.
Um diese Finanzierungslücken zu schließen, sollten Wirtschaftsunternehmen viel früher in den Prozess mit einbezogen werden. Ferner sind die Befragten der Auffassung, dass eine integrier-te Herangehensweise erforderlich sei, da private Unternehmen in der Regel in isolierten Berei-chen der städtischen Infrastruktur agieren. Ein wichtiger Schritt wäre eine Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor.
Aus der Befragung geht außerdem hervor, dass jene Initiativen die besten Chancen auf eine staatliche Förderung haben, die eine Plattform für mehrere private Unternehmen bieten und ihnen einen Zugang ermöglichen. Die Befragten sind sich aber einig, dass sicherlich nicht alle europäischen Städte von einer staatliche Finanzierung profitieren werden und es an den Städten selbst liegt, die Interaktion mit privaten Unternehmen zu verbessern.
Die Studie präsentiert außerdem eine Reihe von Projekten, die intelligente Technologien bereits erfolgreich implementiert haben: Die britische Stadt Milton Keynes ist eine der ersten Pilotstädte für das Internet der Dinge mit einem stadtweiten, offenen Zugang zum IoT-Netzwerk. Dementsprechend vielfältig sind auch die Anwendungsfälle und Möglichkeiten für private Unternehmen.
Simon Beswick, Internationaler CEO von Osborne Clarke, ist überzeugt von den Vorteilen intel-ligenter Städte: „Smart Cities sind unerlässlich für die wirtschaftliche Entwicklung. Um diese Entwicklung voranzutreiben, benötigen wir sowohl öffentliche als auch private Geldgeber für den kommerziellen Sektor der städtischen Infrastruktur. Öffentlich-Private Partnerschaften wer-den mehr denn je gebraucht, um innovative Urbanisierung zu ermöglichen.“
Osborne Clarke erstellte die Studie in Zusammenarbeit mit dem Forschungsunternehmen VB Research. Die erste Studie der Kanzlei „Smart cities in Europe: Enabling innovation“ wurde über 10.000 mal heruntergeladen. Weitere Studien sollen folgen.
Hier finden Sie die komplette Studie.