Dekarbonisierung

Studie von Osborne Clarke über Investitionsaspekte bei der Dekarbonisierung von Städten

Veröffentlicht am 3rd Nov 2021

People in a meeting, hands holding pens and going over a graph on a screen

Für die Marktteilnehmer spielt die Berücksichtigung von Nachhaltig­keitsaspekten bei ihrer Investitions­entscheidung eine immer stärkere, wenn nicht sogar eine (mit-)entscheidende Rolle. Die Bedeutung von ESG (Environment, Social, Gover­­nance) und ESG-Compliance nimmt zu. Dies erfolgt – nicht nur, aber auch – vor dem Hintergrund der europäischen Offenlegungsverord­nung und Taxonomieverordnung, die darauf zielen, Kapitalmarktströme in nachhaltige Investitionen zu lenken, Nachhaltigkeitsaspekte in das Risikomanagement einzubeziehen und die Transparenz in puncto Nach­haltigkeit zu fördern. Diese Verord­nungen richten sich an Finanzmarkt­teilnehmer, Finanzmarktberater und große kapitalmarktorientierte Unter­nehmen. Durch diesen EU-Rechts­rahmen sollen Anleger Transparenz über die Nachhaltigkeit ihrer Anlage erhalten, unter anderem auch mit Blick auf den Beitrag zur Erreichung von Umweltzielen. Dabei geht es unter anderem um Klimaschutz, den Schutz von Wasser- und Meeres­ressour­cen, den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft, die Vermeidung und Verminderung der Umweltver­schmutzung sowie den Schutz und die Wiederherstellung der Biodiver­sität und der Ökosysteme.

Wie der Vorschlag der EU-Kommis­sion über die Richtlinie zur Nach­haltigkeitsberichterstattung zeigt, will die Kommission die Taxonomie und Nachhaltigkeitsberichtspflich­ten generell auch als Bestandteil der Wirtschaftstätigkeit verankern.

Studie von Economist Impact und Osborne Clarke

Ein Kernelement für Nachhaltigkeit ist der Klimaschutz und insoweit insbesondere auch die Technologien, die bei der Erreichung der Klima­ziele helfen und die Lebensqualität verbessern können. Dazu hat das In­stitut Economist Impact (Econo­mist-Gruppe) im Rahmen einer Studie im Auftrag von Osborne Clarke zwölf Technologien identifiziert, die Städten weltweit bei der Erreichung dieser Ziele helfen können. Denn gerade Städte sind mit über zwei Dritteln des weltweiten Energieverbrauchs für mehr als 70% der globalen CO2-Emissionen ver­antwortlich. Die Studie untersucht diese zwölf Technologien mit Blick auf ihren Beitrag zum Klima- und Umweltschutz, der Skalierbarkeit der Technologie und dem Inves­titions­klima. Beispiele für die Tech­nologien sind „Digital Twins“, Wär­me- und Kältetechnik, Smart Meter, Auto­ma­tisierung des Recyc­ling-Prozesses, Mobility as a Service, Vehicle to Grid und Wasserstoff­fahrzeuge.

Die vollständige Studie wird während der UN-Klimakonferenz 2021 in Glasgow auf den Websites von Economist Impact und Osborne Clarke veröffentlicht.

Nach den ersten Ergebnissen der Studie werden Technologien, wel­che die Energieeffizienz von Ge­bäu­­den verbessern, wahrscheinlich den größ­ten Einfluss auf die Redu­zierung der Treibhausgas­emissionen haben. Al­ler­dings gibt es gerade bei jungen Technolo­gien wie der Ge­bäude­­auto­mati­sie­rung und den Technolo­gien rund um die netz­dienliche Inte­gra­tion von Elektro­fahrzeugen noch erhebliche Inves­ti­tionslücken und auch recht­liche Fragestellungen, die noch zu lösen sind.

Die Auseinandersetzung mit neuen Techniken ist gerade auch aus rechtlicher Sicht anspruchsvoll. Das betrifft beispielsweise den Bestand und Schutz gewerblicher Schutz­rechte, den auf die Technik und deren Nutzung anwendbaren regula­torischen Rahmen sowie werbliche Aussagen zu der Technik, die mit Blick auf etwaige Greenwashing-Themen abzuklopfen sind.

Dieser Fachartikel ist im Original erschienen in der Fachzeitschrift M&A Review

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* Dieser Artikel entspricht dem aktuellen Stand zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung und spiegelt nicht notwendigerweise den aktuellen Stand des Gesetzes / der Regulatorik wider.

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