Europäische Crowdfunding-Regulierung: Crowdfunding scheitert oft am europäischen Flickenteppich
Veröffentlicht am 16th Mar 2018
Osborne Clarke analysiert Markthindernisse für FISMA-Report und bildet Grundlage für europäischen Vorschlag für Crowdfunding-Regulierung
Ein Flickenteppich nationaler Crowdfunding-Regulierungen in den einzelnen EU-Ländern und dadurch fehlende Investitionen sind die größten Hindernisse für grenzüberschreitendes Crowdfunding. Zudem scheuen Plattformen die verschiedenen Regulierungen in den einzelnen Mitgliedstaaten. Das ist das Ergebnis des sog. FISMA-Reports im Auftrag der Generaldirektion der EU-Kommission für Finanzstabilität, Finanzdienstleistungen und Kapitalmarktunion (DG FISMA). Der FISMA-Report wurde im Rahmen einer Studie des European Crowdfunding Network (ECN) und Osborne Clarke erarbeitet. Er analysiert die Markthindernisse und regulatorischen Hürden für grenzüberschreitendes Crowdfunding in der EU und befasst sich mit Verbraucher- und Investorenschutz sowie Steuern.
Die Studie “Identifying market and regulatory obstacles to crossborder development of crowdfunding in the EU” analysiert die Rechtlage in allen 28 EU-Mitgliedstaaten. Der Report baut auf der dritten ECN Crowdfunding Review 2017 auf und setzt zusätzlich die rechtlichen Hindernisse für einen EU-weiten Crowdfunding-Markt in einen größeren Kontext. Dazu wurden ausgewählte EU-Mitgliedstaaten einer vertieften Analyse in den Bereichen Regulierung, Verbraucher- und Investorenschutz sowie Steuern unterzogen.
Neben dem Osborne Clarke Team aus Deutschland trugen auch die Büros aus England, den Niederlanden, Frankreich, Italien und Spanien zur Studie bei.
Die Anwälte Tanja Aschenbeck, Dr. Ulrike Bär und Thorge Drefke waren an der Erstellung des Reports maßgeblich beteiligt. Partnerin Tanja Aschenbeck hat gemeinsam mit dem ECN bereits in der Vergangenheit in den Jahren 2013 und 2014 die europaweite ECN-Studienreihe zum finanzaufsichtsrechtlichen Umgang mit Crowdfunding initiiert und veröffentlicht: “Der aktuelle Report analysiert neben den rechtlichen auch rein tatsächliche Markthindernisse für grenzüberschreitendes Crowdfunding. Start-ups sowie KMU sollte der erleichterte Zugang zum Kapitalmarkt über eine einheitliche Regulierung erleichtert werden“.
Der FISMA-Report war u. a. Grundlage für die erste fakultative Crowdfunding-Regulierung auf europäischer Ebene, die von der EU-Kommission am 8. März 2018 in Brüssel vorgestellt und von der EU-Kommission ausdrücklich erwähnt wurde.
Der Report ist hier abrufbar. Zusätzlich ist die Studie auch unter diesem Link des ECN abrufbar