Im globalen Wettlauf um die Ausnutzung der nächsten Generation der Konnektivität könnten deutsche und niederländische Unternehmen das Rennen machen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie der Economist Intelligence Unit im Auftrag der internationalen Wirtschaftskanzlei Osborne Clarke. Befragt wurden 550 Führungskräfte und Manager aus 11 Ländern aus den Sektoren Tech, Media & Comms, Financial Services, Real Estate & Infrastructure, Energy & Utilities und Transport & Automotive. „The Next Generation Connectivity" analysiert das Potenzial der neuen Generation von 5G-Netzwerken und benennt die wichtigsten Herausforderungen für globale Unternehmen.
5G-Technologie: Neue Anwendungen für Industrie
Die kommende 5G-Technologie bringt massiv höhere Geschwindigkeiten und Kapazitäten ins Mobilfunknetz – und ermöglicht damit völlig neue Anwendungen für die Industrie. Allerdings variieren Einstellungen und vor allem die Voraussetzungen für 5G-Konnektivität von Land zu Land zum Teil stark, wodurch zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten nicht voll ausgeschöpft werden könnten.
Im europäischen Vergleich sind deutsche und niederländische Unternehmen Vorreiter bei der Vorbereitung auf die 5G-Konnektivität. Die Studie zeigt auch, dass Führungskräfte beider Länder der Entwicklung besonders positiv gegenüberstehen und die Vorteile für die Unternehmen bewusster wahrnehmen.
Dr. Flemming Moos, Partner bei Osborne Clarke: „Der Großteil der Unternehmen ist zu Recht optimistisch: Die neue Generation der 5G-Mobilfunknetze bietet großes Potenzial, um Geschäftsprozesse zu verbessern, neue Zielgruppen zu erreichen und neue Einnahmequellen zu generieren, z.B. über datengetriebene Geschäftsmodelle. Es gibt zahlreiche Einsatzmöglichkeiten: sei es Autonomes Fahren, Anwendungen im Bereich Internet der Dinge, Echtzeit-Überwachungssysteme oder gar bei der Entwicklung intelligenter Städte.“
Deutsche Unternehmen als Vorreiter in Europa
Nach Angaben der Studie hat fast die Hälfte der deutschen Unternehmen (44%) bereits eine formale Strategie entwickelt zur Vorbereitung auf die Anforderungen der neuen Technologie. Ganze 36% der befragten Führungskräfte geben an, dass sie eigens dafür einen Unternehmensbereich eingeführt haben. Im Vergleich dazu haben beispielsweise nur 22% der chinesischen Unternehmen eine formale Strategie für Anforderungen der 5G-Technologie vorbereitet.
Auch US-amerikanische Unternehmen haben bereits entscheidende Schritte zur Vorbereitung eingeleitet. Rund 50% aller Führungskräfte geben an, bereits umfangreiche Investitionen in diesem Bereich getätigt zu haben. Gleichzeitig haben lediglich 18% aller französischen und 24% aller befragten Unternehmen aus China entsprechende Maßnahmen unternommen. In Deutschland haben nach Angaben der Führungskräfte ca. 32% aller Unternehmen bereits umfangreiche Investitionen in die neue Technologie getätigt.
Kosten, Qualifikationslücken und Sicherheitsbedenken als Hürden
Die größte Hürde für den Ausbau der Konnektivität sind der Umfrage zufolge Investitionskosten für die zusätzliche, notwendige Infrastruktur (44%). Für weitere 42% ist der Mangel an Fachwissen und Know-How ein zusätzliches Hindernis. Für 39% aller befragten Führungskräfte spielen Sicherheitsbedenken und Datenschutz eine ebenso große Rolle. Die Unsicherheit hinsichtlich Datenschutz und Datensicherheit ist auch hierzulande nach wie vor groß. 40% der Führungskräfte äußern Sicherheitsbedenken. Für weitere 50% stellen Investitionskosten und für 44% Mangel an Fachwissen eine große Hürde dar.
Dr. Flemming Moos: “Erweiterte Konnektivität führt unweigerlich auch zu größeren Sicherheitsrisiken. Die Angst vor Cyberkriminalität sollte Unternehmen jedoch nicht daran hindern, diese Entwicklung aktiv mitzugestalten. Vielmehr sollten sich Unternehmen gut vorbereiten, um Risiken im Vorfeld zu minimieren; z.B. durch eine valide IT-Sicherheitsstrategie und die Etablierung von Incident Response Plans. Nur die Unternehmen, die es rechtzeitig schaffen, das Potenzial voll auszuschöpfen, werden von der Entwicklung profitieren.“
5G-Konnektivtät strategisch relevant für Geschäftsentwicklung
Insgesamt begrüßt ein Großteil der Unternehmen die erweiterte Konnektivität als Wegbereiter für eine auf Technologie fokussierte Zukunft. Neun von zehn der deutschen Unternehmen (92%) sind überzeugt, dass diese Entwicklung künftig Geschäftsprozesse massiv beeinflussen wird (International: 87%).
Weitere 68% der deutschen Unternehmen sind der Meinung, dass erweiterte Konnektivität einen positiven Einfluss auf Kundenservice und Support haben wird (International: 69%). Über die Hälfte aller Umfrageteilnehmer (67%) gehen davon aus, dass der Bereich Supply-Chain-Management positiv beeinflusst und dadurch die Produktivität gesteigert wird (64%). Deutsche Führungskräfte sind sogar noch optimistischer als der länderübergreifende Durchschnitt. Mehr als 76% sind überzeugt, dass erweiterte Konnektivität das Supply-Chain-Management positiv beeinflussen wird und folglich die Produktivität gesteigert wird (74%).
Die Economist Intelligence Unit, die Abteilung von The Economist, erstellte die Studie und die Umfrage im Auftrag von Osborne Clarke. Mehr Informationen und einen Download der aktuellen Studie „The Next Generation Connectivity“ finden Sie hier.